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SWR2 am Samstagnachmittag

SWR2 am Samstagnachmittag
Author: SWR
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Ob Wochenende oder nicht, hier finden Sie immer die Stimmung eines entspannten Samstagnachmittags. Endlich Zeit für Dinge, für die sonst keine Zeit bleibt: Besuche bei Kunstschaffenden, Schriftsteller*innen und Musiker*innen, Literatur zum Lesen und Hören, DVDs und Blu-rays, Mode und Design, neue CDs vom Klassikmarkt. Das gibt es alles hier zum Nachhören, wann immer Sie möchten. Zur ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/swr2-am-samstagnachmittag/10001581/
2150 Episodes
Reverse
Singer-Songwriterin Miss Allie zeigt mit „Paradiesvogel“ Humor, Politik und Herz auf der Bühne – live auf Tour im Südwesten.
Ein richtig guter Schinken ist etwas Feines. Und wenn er vom Wild ist, hat er ein besonders gutes Aroma. Noch besser schmeckt er, wenn man ihn selbst räuchert. Ohne größeren Aufwand und mit einem besonderen Aroma klappt das auch mit Haselnuss-Schalen, erklärt der kulinarische Physiker Prof. Thomas Vilgis vom Max-Planck-Institut in Mainz. Bei seinem wunderbar nussigen Wildgericht wird das geräucherte Hirschfilet kombiniert mit einem butterigen Selleriepüree (alternativ Kartoffelpüree). Aromatischen Hochgenuss verspricht die rasch zubereitete Wildsauce aus Wildabschnitten, Rotwein, Portwein, Zimt und Tonkabohne. Guten Appetit!
Kaleb Erdmanns Roman „Die Ausweichschule“ ist eine literarische Annäherung an den Erfurter Amoklauf von 2002. Der Autor erlebte das Attentat mit 17 Toten als elfjähriger Schüler des Gutenberg-Gymnasiums mit. Der Ich-Erzähler in seinem Buch, ein sensibler und nachdenklicher junger Mann, spürt den traumatischen Ereignissen von damals nach. Schauspieler Pascal Houdus lässt diese autofiktionale Figur mit großer Empathie lebendig werden.
Fantastik-Literatur steht im Zentrum des Stuttgarter Festivals - mit Fantasy, Horror und Science Fiction. Seit vielen Jahren sind bei den Dragon Days internationale Literaturstars der vielgestaltigen Szene zu Gast - in diesem Jahr unter anderem V. E. Schwab und der wiederholt eingeladene Autor Tad Williams. Er stellt mit „Die Kinder des Seefahrers" den letzten Teil seiner umfangreichen Osten Ard Saga vor.
Was wäre der Herbst ohne leuchtende gelbe Birnen? Theodor Fontane feiert sie in seinem Gedicht über den Herrn von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland, und auch Friedrich Hölderlin nimmt auf die Frucht in einem seiner berühmtesten Gedichte Bezug. Der deutsche Lyriker Karl Krolow - Schriftsteller des 20. Jahrhunderts - nutzt die Texte seiner literarischen Vorgänger und baut deren Zitate in sein Birnen-Gedicht ein, das dadurch einen ganz eigenen Reiz und Tiefgang bekommt.
Sie sind allesamt globale Schwergewichte in der Jazz- und Musikszene: die Sängerin Céline Rudolph, der Pianist Enrique Gomide und der Gitarrist João Luís Noguiera. Als Amaré Trio bringen sie brasilianische Musik ins Jahr 2025, verschmelzen deren Rhythmen mit Jazz. Das Repertoire reicht von brasilianischen Standards bis hin zu Eigenkompositionen aller Mitglieder des Ensembles.
Kammermusikalische Freiheit und Frische bestimmt das lebendige Zusammenspiel der drei Virtuosen, die sich gegenseitig intensiv zuhören. Mit viel Tiefe und Fantasie treffen Gesang, Gitarre und Klavier auf diesem Debutalbum des Amaré Trio aufeinander - ein Glücksfall, meint unsere Jazzkritikerin Fanny Opitz.
Ein Gedichtband voller Texte, in denen es ausschließlich um das Herz geht – ist das nicht auf Dauer ein wenig langweilig? Ganz im Gegenteil! Der Lyriker und Verleger Günther Butkus beleuchtet in seinem „Herzband“ die Liebe und alle Gefühle rund ums Herz von allen erdenklichen Seiten und überrascht immer wieder mit außergewöhnlichen Blickwinkeln.
Der britische Pianist John Taylor pflegte einen bemerkenswerten Stil am Piano. Inspiriert von der Klassik war er bekannt für seinen nuancenreichen Klang, den er auch im Zusammenspiel mit den Mitmusikern seines Trios pflegte. Aus dem Mitschnitt eines Livekonzerts in Birmingham 2002 ist nun ein neues Album geworden. „Tramonto“ weckt Erinnerungen an Spielfreude im Team und an einen einzigartigen Pianisten, der 2015 starb. Für Musikredakteurin Marlene Küster ein Meilenstein des Jazz.
Besonders bei ihren Kindern findet Eva Eiselt Anschauungsmaterial für ihre Programme. Sie liebt es, wenn Menschen verschiedenen Alters in ihrem Publikum sitzen. „Zeit gemeinsam zu verbringen, das ist ja schon mal die erste Errungenschaft eines solchen Abends“, sagt sie. Und wenn sich dann noch eine Schwingung mit den Zuschauenden stimmt, wenn sich Lachsalven und stille Momente abwechseln, ist die Kölnerin glücklich. Ein früher Theaterbesuch war die Initialzündung für ihre Liebe zur Bühne. Seit 20 Jahren ist die gelernte Schauspielerin als Kabarettistin unterwegs. In ihrem aktuellen Programm „Jetzt oder sie“ kommt sie gänzlich ohne Rollen aus und verspricht für die Zukunft mehr Gesang.
Dieser Begriff taucht immer mal wieder in Energiedebatten auf. Er beschreibt die Erhebung von Verbrauchswerten auf einzelne Immobilien bezogen. Als fachsprachlicher Ausdruck ist dieses Adjektiv ungewöhnlich, denn im Zusammenhang mit Gebäuden wirkt es unpassend. Messerscharf oder trennscharf dagegen ist logisch. Schon in den 90er-Jahren entstand das Wort, aber die Sprachwissenschaftlerin traut ihm keine große Verbreitung zu.
Eine kleine Gruppe aus Freunden, Verwandten und Zufallsbekanntschaften wandert durch das nächtliche Berlin, passiert Gedenkstätten, gerät in eine Undergroundparty, sucht etwas zu essen und sinniert über Datingportale ebenso wie darüber, ob der Mann, der sie verfolgt, ein Polizist in Zivil oder ein Perverser ist. Sophie Rois wirft sich mit Inbrunst in die Interpretation dieser sehr unterschiedlichen Figuren und macht den Text dadurch zu einem noch größeren Vergnügen als er es ohnehin schon ist.
Über 40 Jahre lang begleitet der Jahrhundertroman „Ulysses“ von James Joyce jetzt schon den Maler Werner Schmidt. Akribisch hat er alle Farben, die in dem über 900 Seiten starken Buch vorkommen herausgesucht, gruppiert und dadurch neue Interpretationsschichten offengelegt. Auf diesem langen Weg hat Werner Schmidt viele andere Menschen kennengelernt, die diesem Werk der Weltliteratur verfallen sind. Mit ihnen gemeinsam hat er jetzt das Künstlerbuch „James Joyce und die Farben des Ulysses“ herausgebracht.
Das Zeitalter des Menschen, das bezeichnet das Wort „Anthropozän“. Warum ein Chemiker diesen Begriff erfunden hat, die Geologen ihn als neue Zeitalterbezeichnung ablehnten und er aber trotzdem in aller Munde ist, erläutert Annette Klosa-Kückelhaus vom Leibniz-Institut für deutsche Sprache in Mannheim. Sie selbst findet das Wort übrigens ganz passend.
Wir alle bewegen uns oft unter Gleichgesinnten - in eigenen „Bubbles“, sei es online, im Stammcafé oder in einem Jazzclub. Das Matti Klein Soul Trio hat das Konzept für sein neues Album nochmal neu aufgelegt und jeden Song mit einem Echo versehen, so dass aus vielen Bubbles ein ganzes Bubbleverse - ein Universum entsteht. Dabei klingt es, als seien deutlich mehr Menschen am Werk gewesen als drei und tatsächlich spielen die Musiker jeweils mehrere Instrumente. Besonders glücklich ist Matti Klein darüber, dass sie den Sound diesmal voll unter Kontrolle hatten, denn das neue Album wurde komplett im eigenen Studio produziert.
Theresia Moosherr aus Bad Schussenried im Kreis Biberach hat eine Mission: Mit ihrem Projekt „Wasserhüterinnen“ will sie an die Bedeutung des Wassers als Grundlage allen Lebens gemahnen und zu verantwortungsvollem Umgang damit aufrufen. Die „Wasserhüterinnen“ sind riesige weibliche Holzfiguren, gesägt aus massiven Eichenstämmen, aufgestellt sind sie an Flüssen wie Donau, Schussen oder Neckar. In vielen Jahren sind bereits 50 solcher Wächterinnen entstanden.
Der Herbst ist da. Seit Dienstag steht er im Kalender und wir spüren es jetzt auch am Wetter. Der Herbst hat unzählige Lyrikerinnen und Lyriker zu Gedichten inspiriert. Viele sprechen vom goldenen Herbst mit reicher Ernte, andere widmen sich den traurigen Seiten und bedichten den Herbst als Symbol der Vergänglichkeit. der Dichter Friedrich Nietzsche war ein Meister darin. Er kam im Herbst zur Welt, am 15. Oktober. gestorben ist er nicht im Herbst, sondern im Spätsommer, Ende August vor 125 Jahren. Er schrieb eines der berühmtesten herbstgedichte: „Vereinsamt“. Maria Ossowski und Dietrich Brants stellen es vor, es liest Hans-Peter Bögel.
Der Schneidersfleck ist eine echte Kindheitserinnerung von Thomas Vilgis. Der Name - auf der Schwäbischen Alb unbedingt mit Bindungs-S - kommt wahrscheinlich daher, dass der Teig vor dem Backen in Schichten aufeinandergelegt wird, so dass das fertige Brot an ein gewebtes Stück Stoff erinnert. Dieses Hefegebäck kann in einer Mahlzeit die Hauptrolle übernehmen, aber auch zu Kompott oder pikanten Speisen wie dem hier beschriebenen Bohneneintopf gegessen werden.
Wie fühlt es sich an, wenn die Welt plötzlich eine Nummer zu groß wirkt – und man nicht weiß, wo man hingehört? In ihrem neuen Hörbuch „Himmel ohne Ende“ erzählt Bestsellerautorin und Poetry-Slammerin Julia Engelmann von Charlie, 15, die sich verloren fühlt – bis ein neuer Freund ihr den Blick nach oben, ins Offene, zurückgibt. Engelmann selbst liest ihren Coming-of-Age-Roman – klar, einfühlsam, mit einem Gespür für den Rhythmus der Jugend.
Die griechische Sopranistin Maria Palaska hat in Stuttgart ihre zweite Heimat gefunden – dort studierte sie vor 18 Jahren Gesang und dort lebt sie heute noch mit ihrer Familie. Mit ihrer neuen CD „Melodia Mediterranea“ kehrt die Opernsängerin zu ihren kulturellen Wurzeln zurück: sie erhebt Volksmusik aus ihrer Heimat zur Kunstmusik, die sie in Deutschland kennen und lieben gelernt hat. Die Musikerin versteht sich als Brückenbauerin zwischen den Kulturen und zeigt, wie bereichernd es ist, ein Stück der eigenen Heimat immer bei sich zu tragen.
Der Aufführungsort war vielversprechend: ein Hörsaal in der Alten Chirurgie der Universität Heidelberg. Die Hauptfigur, eine junge Frau, liegt nackt auf einem Tisch in der Mitte der Bühne. Von einem Tag auf den anderen hat sie beschlossen, kein Fleisch mehr zu essen. Diese stille Revolte begreift ihre südkoreanische Familie als einen subversiven Akt. Warum die junge Frau jedoch entschieden hat, Vegetarierin zu werden und was es mit ihren fürchterlichen Albträumen zu tun hat, interessiert niemanden. Leider bleiben die vier Figuren des Stücks den ganzen Theaterabend lang fast reglos und es gibt weder Interaktion noch Entwicklung, wodurch die Heidelberger Inszenierung von Regisseurin Evgeniia Safonova auf die Dauer eintönig und einfallslos wirkt.