DiscoverSWR Aktuell Im GesprächFrühstücks-Quarch: Müssen wir den Sommer inzwischen fürchten?
Frühstücks-Quarch: Müssen wir den Sommer inzwischen fürchten?

Frühstücks-Quarch: Müssen wir den Sommer inzwischen fürchten?

Update: 2025-08-16
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Bestseller-Autor und Philosoph Christoph Quarch gibt jeden Freitagmorgen seinen "Frühstücks-Quarch" im Radioprogramm SWR Aktuell ab. Er sucht sich also jede Woche ein Thema aus, über das er nachdenkt und sich manchmal auch aufregt. Diese Woche ist es eher eine Frage: Ist der Sommer eigentlich noch eine freudige Jahreszeit oder eher schon eine zum Fürchten? Das klärt er im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Stefan Eich.

August als Höhepunkt des Sommers


Italien feiert am 15. August traditionell "Ferragosto" - im deutschsprachigen Raum eher bekannt unter dem Namen Mariä Himmelfahrt. Für die Italiener markiert der Tag den Höhepunkt des Sommers. Wer kann, fährt ans Meer, trifft sich mit der Familie, isst und trinkt bis spät in die Nacht und freut sich des Lebens: ein Festtag, egal wie heiß es ist und wie sehr einem der Schweiß von der Stirn in den Hemdkragen strömt. Denn mit "Ferragosto" geht die "bella stagione" - die schöne Jahreszeit - zu Ende. Aber ist der Sommer wirklich noch eine schöne Jahreszeit?

Schattenseiten des Sommers


In Südeuropa brennen die Wälder. In Spanien gab es Todesopfer und großflächige Evakuierungen. Die Feuer dort wurden bei Temperaturen von mehr als 40 Grad immer wieder durch starken Wind angefacht. Ähnlich die Lage in Griechenland in diesem Sommer. Rund 5.000 Feuerwehrleute und mehr als 30 Löschflugzeuge bekämpfen Waldbrände rund um die Hauptstadt Athen sowie auf mehreren Urlaubsinseln. Auch in der Türkei und auf dem Balkan gab es Brände, bei denen Menschen ums Leben gekommen sind. Albanien, Kroatien und Montenegro sind betroffen. Selbst nördlich der Alpen steigt die Zahl der Hitzetoten inzwischen.

Philosophie hat sich selten mit Jahreszeiten beschäftigt – Dichtkunst schon


Die Philosophie sei eigentlich die falsche Adresse für eine solche Fragestellung, sagt Christoph Quarch. Vielmehr hätten Dichterinnen und Dichter gerade der Romantik den Sommer als eine Zeit von Fülle und Ernte geschildert.
"So gesehen ist der Sommer eine Vollendung, was die Menschen in früheren Zeiten auch sehr klar gespürt haben."
Heute verändere sich diese Wahrnehmung, da die meisten Menschen nicht mehr in der Landwirtschaft lebten, sondern in einem städtischen Kontext. Außerdem trage der Klimawandel dazu bei, dass Sommer zunehmend bedrohliche Seiten entwickelten, wie Hitzetage, Trockenheit oder Waldbrände - darauf reagierten die Menschen entweder durch eine zunehmende Abneigung gegen den Sommer oder durch Leugnen der Klimaveränderungen.
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