340. Mord, Krieg, Terror: Stehen Sie auf der richtigen Seite? - Prof Rieck
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Um zu entscheiden, ob man auf der "richtigen" Seite steht, gibt es zwei Kriterien: ein formales und ein inhaltliches. Formal: Ist die eigene Position konsistent oder willkürlich? Inhaltlich: Werden rote Linien der Menschlichkeit überschritten? Wer Kriegsterror oder Mord gutheißt, steht nicht auf der guten Seite.
Napalm Girl: https://de.wikipedia.org/wiki/The_Ter...
Bombennacht Darmstadt: https://de.wikipedia.org/wiki/Luftang...
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Die spieltheoretische Analyse moralischer Positionen reduziert sich auf die Bewertung strategischer Konsistenz. Rationalität verlangt universell formulierte Verhaltensregeln. Übertragen auf Ethik heißt das: Eine moralische Position ist nur kohärent, wenn ihre Prinzipien verallgemeinerbar sind, ohne in Widersprüche zu führen.
Kants kategorischer Imperativ findet hier seine Entsprechung. Eine nicht-verallgemeinerbare Maxime erzeugt instabile Situationen. Das Beispiel der „drei Fliegen“ in Indien zeigt: Würde dieselbe Hygienenorm strikt angewandt, kollabierte das Restaurantgewerbe. Willkürliche Regelanwendung zerstört Vorhersehbarkeit, die Voraussetzung jedes Gleichgewichts ist.
Neben formaler Konsistenz gibt es nicht verhandelbare Prinzipien. Verbrechen gegen die Menschlichkeit – systematische Gewalt und Entmenschlichung – verletzen die Basis jeder strategischen Interaktion: die Anerkennung des Gegenübers als rationalen Akteur. Banduras Theorie des moralischen Disengagements erklärt, wie Täter kognitive Barrieren umgehen, um solche Taten zu rechtfertigen.
Die Genfer Konventionen sind der Versuch, diese Minimalregeln völkerrechtlich zu kodifizieren.
Kognitive Dissonanz nach Festinger stabilisiert inkonsistente Strategien: Widersprüche werden durch Präferenzanpassung rationalisiert. Propaganda und Framing verzerren zusätzlich die Wahrnehmung der Konsequenzen und beeinflussen damit die strategische Bewertung.
Die Herausforderung: Spieltheorie kann Konsistenz prüfen, doch die anfänglichen Payoffs sind extern gesetzt. Ob Menschlichkeit oder Unmenschlichkeit bewertet wird, ist kein spieltheoretisches, sondern ein meta-theoretisches Problem. Spieltheorie zeigt nur, welche Strategien stabil sind – nicht, ob sie moralisch vertretbar sind.
Damit bleibt die Bewertung von „richtig“ und „falsch“ philosophische Grundsatzfrage. Spieltheorie liefert Werkzeuge zur Konsistenzprüfung, nicht zur Moralbegründung.
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