Drohnenalarm in Deutschland: Abschießen statt Abwarten?
Update: 2025-10-06
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"Unsere Vermutung ist, dass Russland hinter den meisten dieser Drohnen-Flüge steckt." Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat in der ARD das ausgesprochen, was viele seit Wochen denken. Seit sich Drohnenflüge über sicherheitskritischen Einrichtungen wie Flughäfen häufen: Nach Polen, Rumänien und den baltischen Ländern standen skandinavische Länder wie Dänemark und Norwegen im Fokus. Mittlerweile hat auch Deutschland in mehreren Bundesländern Drohnenflüge registriert, zuletzt über dem Flughafen in München.
"Abschießen statt abwarten", so die gewohnt markige Maxime von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), sein Parteikollege Alexander Dobrindt drückt sich als Bundesinnenminister etwas moderater aus und fordert ein Drohnenabwehrzentrum auf Bundesebene. Mit solchen konkreten Vorstößen hält sich Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) noch zurück, doch betont er die Bedrohungslage:
Dass der Schutz vor solchen hybriden Angriffen verstärkt werden muss, scheint offensichtlich. Doch wie? Das fragt SWR Aktuell-Moderator Andreas Böhnisch den sicherheitspolitischen Experten Christian Mölling vom European Policy Center in Brüssel.
Mölling betont, dass es schon jetzt erlaubt sei, Drohnen abzuschießen, sobald Menschenleben oder Infrastruktur in Gefahr seien. In Söders Forderung sieht er vor allem dessen Wunsch, "Aktivismus statt Passivität" zu zeigen, was aber schnell zu Aktionismus führen könne.
Das von Dobrindt geforderte Drohnenabwehrzentrum bringe nur etwas, wenn "irgendjemand bereit ist, Kompetenzen abzugeben". Kompetenzen müssten umverteilt werden, statt "Leute in ein Abwehrzentrum zu stecken", die sich dann ständig gegenseitig ihre Zuständigkeit erklären müssten. Die Initiative dafür müsste nun klar vom Bundeskanzler kommen.
Dass die Bundeswehr sich möglicherweise an der Drohnenabwehr beteiligt, findet Mölling akzeptabel – als Zwischenlösung, bis die Bundespolizei die nötigen Fähigkeiten und Ausrüstungen habe, diese Aufgabe zu übernehmen. Das Wichtigste sei, so der Sicherheitsexperte, dass schnell etwas passiert. Denn egal, ob tatsächlich Russland die Drohnenflüge steuere: "Hier ist die Souveränität von Ländern verletzt worden."
Bedrohungslage hat sich verschärft
"Abschießen statt abwarten", so die gewohnt markige Maxime von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), sein Parteikollege Alexander Dobrindt drückt sich als Bundesinnenminister etwas moderater aus und fordert ein Drohnenabwehrzentrum auf Bundesebene. Mit solchen konkreten Vorstößen hält sich Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) noch zurück, doch betont er die Bedrohungslage:
"Wir sind nicht im Krieg, aber wir sind auch nicht mehr im Frieden."Quelle: Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU)
Dass der Schutz vor solchen hybriden Angriffen verstärkt werden muss, scheint offensichtlich. Doch wie? Das fragt SWR Aktuell-Moderator Andreas Böhnisch den sicherheitspolitischen Experten Christian Mölling vom European Policy Center in Brüssel.
Mölling betont, dass es schon jetzt erlaubt sei, Drohnen abzuschießen, sobald Menschenleben oder Infrastruktur in Gefahr seien. In Söders Forderung sieht er vor allem dessen Wunsch, "Aktivismus statt Passivität" zu zeigen, was aber schnell zu Aktionismus führen könne.
Sicherheitsexperte: Bundeskanzler Merz muss die Initiative ergreifen
Das von Dobrindt geforderte Drohnenabwehrzentrum bringe nur etwas, wenn "irgendjemand bereit ist, Kompetenzen abzugeben". Kompetenzen müssten umverteilt werden, statt "Leute in ein Abwehrzentrum zu stecken", die sich dann ständig gegenseitig ihre Zuständigkeit erklären müssten. Die Initiative dafür müsste nun klar vom Bundeskanzler kommen.
Drohnenabwehr: Bundespolizei oder Bundeswehr?
Dass die Bundeswehr sich möglicherweise an der Drohnenabwehr beteiligt, findet Mölling akzeptabel – als Zwischenlösung, bis die Bundespolizei die nötigen Fähigkeiten und Ausrüstungen habe, diese Aufgabe zu übernehmen. Das Wichtigste sei, so der Sicherheitsexperte, dass schnell etwas passiert. Denn egal, ob tatsächlich Russland die Drohnenflüge steuere: "Hier ist die Souveränität von Ländern verletzt worden."
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