Von der Auferstehung der Toten
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Etwas ganz Unvorhergesehenes ist geschehen in der Gemeinde der Thessalonicher:
Christen sind gestorben! Dabei waren die ersten Christen damals davon überzeugt, dass sie nicht sterben, sondern dass Jesus Christus, der auferstandene Herr, sie abholt. Noch zu ihrer Lebenszeit würde Jesus auf die Erde zurückkommen und sie sie zu sich holen. Sie werden sozusagen entrückt und begegnen Jesus. So haben ihnen Prediger immer wieder erzählt. Das glauben und darauf vertrauen sie.
Und nun sind die ersten Christen gestorben und Jesus ist immer noch nicht zurückgekommen. Besteht für die nun schon verstorbenen Christen überhaupt noch Hoffnung, Jesus wiedersehen zu können? Wie wird das sein, wenn Jesus sichtbar auf die Erde zurückkehrt und sie sind nicht dabei? Dann sind die bereits Verstorbenen ja benachteiligt, wenn sie dieses Ereignis verpassen. Oder haben die Toten vielleicht sogar einen Vorteil, weil sie schon gestorben und nun im Paradies bei Jesus sein können? Sehen sie Jesus jetzt schon?
Ist es dann nicht besser für die noch Lebenden, möglichst bald auch zu sterben? Fragen über Fragen ... In der Gemeinde rumort es gewaltig. Paulus, der Missionar, schreibt einen Brief an die Thessalonicher Gemeinde und geht auf diese drängenden Fragen ein:
„Es gibt Auferstehungshoffnung“, so schreibt Paulus. „Weil Jesus auferstanden ist, dürfen auch seine Nachfolger auf die Auferstehung hoffen.“ Das ist der Glaube, die Hoffnung und der Trost der Christen.
Und: Die bereits Verstorbenen haben keinen Vorteil gegenüber den noch Lebenden, aber auch keinen Nachteil. Beide werden bei der Rückkehr des Herrn gemeinsam entrückt werden in die neue Welt. Die Toten werden zuerst auferstehen und zugleich mit den Lebenden entrückt werden. Zugleich: So lautet die tröstende Botschaft des Paulus. Sowohl die Toten als auch die Lebenden werden dann beim Herrn sein allezeit!
Mit diesen Worten tröstet Paulus die Gemeinde und mit diesen Worten sollen sich die Christen gegenseitig trösten!
Das Thema von der Wiederkunft Jesu auf diese Erde regt seit zwei Jahrtausenden die Phantasie der Menschen an. Auch unter Theologen gibt es die unterschiedlichsten Lehrmeinungen zu den Themen Wiederkunft Jesu und Entrückung der Christen. Wie wird es sein, wenn Jesus erscheint und seine Gemeinde zu sich holt? Wann wird das sein und wer wird dabei sein? Wird jemand zurückgelassen?
Unzählige Bücher wurden zu dem Thema geschrieben und Filme gedreht. Menschen hätten gerne Gewissheit zu diesen Fragen. Und in Büchern, Filmen und im Internet werden oftmals sehr konkrete Antworten und Ausschmückungen geliefert. Manch einer stellt sogar Berechnungen an, wann sich das alles ereignet. Dabei hat Jesus ausdrücklich gesagt, dass niemand den Termin kennt, außer Gott selbst.
Der Apostel Paulus aber ist bei diesem Thema auffallend wortkarg und teilt seinen Lesern lediglich mit:
„Wir werden beim Herrn sein allezeit“.
Die Bibel insgesamt ist mit den Aussagen über die Auferstehung von den Toten, die Entrückung und das Leben in der Ewigkeit sehr sparsam. Sie erzählt wenig über die Wiederkunft Jesu.Aber sie gibt uns die wichtigste Information für Leben und Sterben preis:
„Wir werden beim Herrn sein allezeit.“
Offensichtlich ist es gar nicht wichtig, möglichst viele Details über die Wiederkunft Jesu und das Leben nach dem Tod zu kennen.
„Wir werden beim Herrn sein allezeit.“
Das reicht. Mit diesem Satz sollen sich Christen gegenseitig trösten. Und Trost, Mut und Zuversicht brauchen wir doch alle in einer Welt der Krisen, Kriege und Katastrophen.
Der ehemalige Bundespräsident Gustav Heinemann sagt 1950 auf dem Essener Kirchentag: „Lasst uns der Welt antworten, wenn sie uns furchtsam machen will: „Eure Herren gehen, unser Herr aber kommt.“
„Unser Herr kommt“! Und:
„Wir werden beim Herrn sein allezeit!“ Zwei Trostworte!
Jahrhunderte nachdem Paulus den Christen in Thessalonich schreibt und zum Trösten und Ermutigen aufruft, formulieren andere Christen dann den Heidelberger Katechismus.
Er stellt Fragen und gibt Antworten:
Die Frage lautet:
„Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben?“
Und die Antwort:
„Dass ich mit Leib und Seele,
im Leben und im Sterben nicht mir,
sondern meinem getreuen Heiland Jesus Christus gehöre.
Er hat mit seinem teuren Blut
für alle meine Sünden vollkommen bezahlt
und mich aus aller Gewalt des Teufels erlöst,
und er bewahrt mich so,
dass ohne den Willen meines Vaters im Himmel
kein Haar von meinem Haupt kann fallen,
ja, dass mir alles zu meiner Seligkeit dienen muss.
Darum macht er mich auch
durch seinen Heiligen Geist
des ewigen Lebens gewiss
und von Herzen willig und bereit,
ihm fortan zu leben.“
Das reicht wirklich zum Leben und zum Sterben. Das ist wirklich auch mein einziger Trost im Leben und Sterben. Mehr brauche ich nicht!
Sie haben Fragen zu Tod und Sterben, zum christlichen Glauben und zur Bibel? Fragen Sie Nikodemus.AI:
Autor: Jutta Hoffmann
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