Solidarnosc: Aufstieg und Fall einer Bewegung
Update: 2025-09-17
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Description
Es ist eine Massenbewegung: Gewaltfrei will "Solidarität" für mehr Freiheiten für die Menschen in Polen kämpfen – ihre Gründung am 17.9.1980 besiegelt das Ende des Kommunismus.
In diesem Zeitzeichen erzählt Heiner Wember:
- dass Versorgungsengpässe die eigentliche Ursache der Streiks sind,
- warum Karol Wojtyla für Polens Befreiungs-Geschichte zum Glücksfall wird,
- die Geschichte hinter dem Riesen-Kugelschreiber beim Danziger Abkommen,
- warum Solidarnosc 1982 verboten und sieben Jahre später doch wieder zugelassen wird,
- wie die Gewerkschaft dem eigenen Erfolg zum Opfer fällt.
Polen, 14. August 1980: Die Arbeiter der Danziger Lenin-Werft legen ihre Arbeit nieder. Sie protestieren gegen die Entlassung von Anna Walentynowicz, einer aufmüpfigen Kranführerin, und fordern Lohnerhöhungen. In den folgenden Tagen bildet sich ein Streikkomitee, an dessen Spitze der vier Jahre zuvor entlassene Elektriker Lech Walesa steht.
Als dieser Ende August das Danziger Abkommen unterzeichnet, ist das die Geburtsstunde der polnischen Gewerkschaft Solidarnosc ("Solidarität"). Erstmals wird im Ostblock eine unabhängige Gewerkschaft anerkannt. Am 17. September 1980 gründet sich die Solidarnosc offiziell.
Es folgen 500 Tage der Freiheit in Polen. Mit vielen Streiks: für die Freilassung politischer Gefangener, gegen Preiserhöhungen, für die Abschaffung der Samstagsarbeit. Die Gründung der Gewerkschaft gilt als ein Meilenstein beim Untergang des Sowjetimperiums. Bis zu zehn Millionen Mitglieder gehören in Hochphasen der Solidarnosc an.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Agnieszka Zaganczyk-Neufeld, Historikerin (Ruhr-Universität Bochum)
- Agnieszka Zaganczyk-Neufeld: Die geglückte Revolution. Das Politische und der Umbruch in Polen 1976-1997. Paderborn 2014
Weiterführende Links:
- Stichtag: 19. Oktober 1984 - Priester Jerzy Popiełuszko wird entführt
- Zeitzeichen: 2. Juni 1979 - Johannes Paul II. besucht Polen
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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Heiner Wember
Redaktion: Sefa Inci Suvak
Technik: Moritz Raestrup
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