DiscoverSWR2 Kultur AktuellTheater Konstanz erinnert an eine Holocaust-Überlebende: „Wie jede andere hier“
Theater Konstanz erinnert an eine Holocaust-Überlebende: „Wie jede andere hier“

Theater Konstanz erinnert an eine Holocaust-Überlebende: „Wie jede andere hier“

Update: 2025-11-06
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Der Abiball als Schlüsselmoment


Konstanz im Jahr 1932. Margot und Emmy sind beste Freundinnen, an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Sie lieben den Bodensee, sprechen über Jungs und malen sich ihre Zukunft in leuchtenden Farben aus. Dass sich die Welt um sie herum verändert, scheint ihr Leben und ihre innige Freundschaft nicht zu betreffen.
Erst als das nationalistische Gedankengut auch an ihrer Schule propagiert wird, beginnt Margot zu verstehen. Es ist einer der Schlüsselmomente des Stücks: der Abiball 1933, bei dem der Schulleiter die Schülerinnen mit den besten Noten nennt.
Der Schulleiter wagt es nicht mehr die jüdische Schülerin auszuzeichnen. Sie gehört nicht mehr dazu. Es sind Szenen wie diese, die eine direkte Verbindung zwischen dem Schicksal von Margot Spiegel und dem jungen Publikum herstellen, darunter viele, die selbst kurz vor dem Abitur stehen.

Wachsende Ausgrenzung führen zu Zweifeln


Her mit dem schönen Leben, das war eigentlich Margots Plan. In Freiburg wollte sie Chemie studieren. Stattdessen geht sie für ein Jahr nach Italien, als Kindermädchen. Und auch die Beziehung zu ihren nichtjüdischen Freundinnen und Freunden verändert sich.
Die Schauspielerin Kristina Lotta Kahlert ist eine beeindruckende Margot, die immer mehr an ihrer Identität zu zweifeln beginnt, angesichts ihrer wachsenden Ausgrenzung.

Ein Stück, das ins Herz trifft


Somaya Ridani bewegt Margots Geschichte. Die Schülerin kleidet sich im Gothic-Look, schwarze Kleidung und schwarzes Make-up, da sind Vorurteile vorprogrammiert, sagt die Abiturientin.
Mit Margot Spiegel vergleichen möchte sich die Schülerin nicht. Trotzdem können sie und ihre Mitschüler die Gefühlswelt von Margot Spiegel nachvollziehen. Das ist die Stärke der Inszenierung von Simone Geyer.
Parallelen sichtbar und tiefe Gefühle spürbar zu machen. Fazit: Geschichtsbücher sind für den Kopf, die anderthalb Stunden Theater treffen direkt ins Herz.
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