Wie das Aufstauen der Alster Hamburg groß machte
Update: 2025-11-23
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Wer heute von der Hamburger Alster spricht, meint meistens den idyllischen innerstädtischen See. Seinen Ursprung hat er in einem Wassermühlenbau im Jahr 1195.
In diesem Zeitzeichen erzählt Heide Soltau:
- was in der einzigen heute noch existierenden Urkunde zur Entstehung des Alstersees steht,
- was das Domkapitel der katholischen Bischofskirche Hamburg mit der Überflutung von Wiesen zu tun hat,
- was im 17. Jahrhundert zur Trennung von Binnen- und Außenalster führt,
- welche Umweltprobleme die wirtschaftliche Nutzung der Alster im 19. Jahrhundert verursacht,
- welche Bedeutung die Alster heute für Kultur und Freizeit hat.
Von der Quelle in Schleswig-Holstein schlängelt sich die Alster über 52 Kilometer durch die norddeutsche Landschaft, bis sie in Hamburg ankommt. Dort hat im 12. Jahrhundert die Obrigkeit ein großes Interesse am Aufstauen des Flusses. Denn dadurch können die Mühlen effizient betrieben werden - und deren Erträge stehen dem Landesherrn zu. Es wird Getreide gemahlen und Malz für die Bierherstellung geschrotet.
Die zweite, bedeutendere Aufstauung des Alsterflusses findet vermutlich zwischen 1230 und 1235 statt. Adolf IV. von Holstein und Stormarn lässt einen weitaus größeren Damm bauen und macht Hamburg im Mittelalter zur bedeutenden Bierstadt. Geplant ist das alles nicht: Die Hamburger verdanken ihre "Alster", wie sie den See liebevoll nennen, gewissermaßen einem Kollateralschaden - und zu einem großen Teil auch dem Bier.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Kapitän Jörg Ipsen (Alster-Touristik)
- Ralf Wiechmann (Historiker)
- Sönke Knopp (Historiker und Kurator, Museum für Hamburgische Geschichte)
- Olaf Matthes (Historiker, Museum für Hamburgische Geschichte)
- Friedrich von Hagedorn: Die Alster. Hamburg 1744
- Volker Looks: Die Alster. Der Fluss und die Stadt. Neumünster 2012
- Wilhelm Melhop: Die Alster. Geschichtlich, ortskundlich und flussbautechnisch beschrieben. Hamburg 1932
Weiterführende Links:
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Die Macherinnen hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Heide Soltau
Redaktion: Sefa Inci Suvak
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